Thoran – ein Gemüsegericht aus Kerala

Als ich mir neulich die sechsteilige Serie Rick Stein’s India anschaute, blieb ich an einem ganz einfachen Stir-Fry hängen, das mich ungemein reizte. Rick Stein nannte es ein Thoran, und bezeichnete es als typisch für Kerala.

Kerala ist eine der am dichtesten besiedelten Regionen Indiens. Im Staat an der Südwestspitze Indiens leben rund 33 Millionen Menschen, die Malayalam als Muttersprache sprechen. Gleichzeitig ist Kerala eines der Hauptanbaugebiete für Kokosnüsse; logischerweise wird also viel mit Kokos gekocht.

Für Thoran werden fein geschnittene Gemüse aller Arten mit Senfsamen, Chili, Kokosraspel und Curryblättern im Wok bzw. Kadhai schnell gegart.

Spitzkohl-Möhen Curry, vegan, nach einem Rezept von Rick Stin

Mir fiel beim Vergleich verschiedener Rezepte auf, dass ich so etwas schon mal (aber nur mit Möhren) nach einem Rezept aus Maya Kaimals Savoring the Spice Coast of India: Fresh Flavors from Kerala gemacht hatte. Das war nicht übel, die Version von Rick Stein klang allerdings besser. Also schlug ich das Buch auf – und stellte fest, dass ich exakt dieses Rezept auch schon aus einem britischen Kochmagazin gescannt und einmal bei der BBC geclippt hatte… wenn das mal kein Zeichen war.

Thoran – ein Gemüsegericht aus Kerala

leicht verändert nach: Rick Stein’s India

Ergibt: 4 Portionen

Zutaten

Thoran

  • 3 Esslöffel Kokosöl, oder Pflanzenöl
  • 2 Teelöffel schwarze Senfsamen
  • 1 Handvoll frische Curryblätter, wenn sehr große: grob gehackt
  • 2 Teelöffel Kreuzkümmelsamen
  • 2 kleine getrocknete Chilis, halbiert, Samen herausgeschüttelt
  • 30 Gramm frischer Ingwer, fein gerieben
  • 1/2 Teelöffel Kurkuma
  • 1 Teelöffel Salz
  • 1/2 Teelöffel schwarzer Pfeffer adM
  • 300 Gramm Spitzkohl, in feinen Streifen
  • 2 Möhren, in feinen Streifen/Stiften
  • 2 grüne spitze Chilis, mitsamt Samen in Ringe zerteilt
  • 100 Gramm frische feine Kokosraspel, ersatzweise TK-Ware oder rehydriert aus getrockneten

Beilage

  • Basmatireis, gegart
  • Papadams

Zubereitung

  1. Das Öl im Wok oder einem großen schweren Topf erhitzen. Wenn es heiß ist, die Senfsamen darin aufpoppen lassen. Jetzt die Curryblätter, Kreuzkümmelsamen und getrockneten Chilis hinzufügen. Unter Rühren 30 Sekunden anbraten, dann den Ingwer, Salz, Pfeffer und Kurkuma in den Wok geben, weitere 30 Sekunden rührbraten.
  2. Das Gemüse in den Wok geben. Unter einem Deckel bei mittlerer Temperatur 5-7 Minuten garen lassen, dabei einmal umwenden, nach Bedarf einen Spritzer Wasser zugeben, falls das Gemüse anhängt.
  3. Die Kokosraspel und Chiliringe unterheben, noch für etwa eine Minute durcherhitzen. Dazu Reis und Papadams servieren.

Stein benutzt in diesem Rezept „hispi“, feinen, jungen indischen Kohl, und so entschied ich mich für Spitzkohl. Erst später stellte ich fest, dass das wohl exakt das Gefragte war; es gibt sogar eine Spitzkohlsorte mit dem Namen Hispi in Deutschland.

Wie vorgeschlagen, habe ich Reis und Papadams dazu serviert – und zwar so, wie ich sie in Sri Lanka kennen gelernt habe: in Streifen geschnitten und in Kokosöl frittiert. Die knusprigen Linsenfladen sorgen für zusätzliche Textur und ein würziges Aroma, das bestens harmoniert. Ich habe diese vorher im Wok ausgebacken, und dann einen Teil des Frittierfetts gleich für die Zubereitung des Thoran verwendet.

Frisch, knackig, aromatisch, köstlich. Gibt es hier garantiert wieder. – Mein Beitrag zum tierfreitag diese Woche.

6 Comments

  1. Schönes Rezept. (Ich muss mir endlich mal einen neuen Wok zulegen…) Rehydriert heißt in dem Falle sowas wie ganz simpel getrocknete Kokosnussflocken aus der Backabteilung mit heißem Wasser überbrühen und abwarten?

    1. Hi, grundsätzlich sind getrocknete Curryblätter besser als gar keine 🙂 In diesem speziellen Fall weiss ich aber nicht, wie gut sie funktionieren – Thoran ist doch eine sehr frische, ätherische Zubereitung. Einen Versuch ist es wahrscheinlich wert. Alternativ würde ich ein oder zwei frische Lorbeerblätter (in breiten Streifen) verwenden.

  2. Danke! Habs inzwischen mit getrockneten Curryblättern gemacht. War sehr lecker. Werde auch mal geröstete Nüsse oder Samen anstelle der Kokosraspeln probieren und falls ich sie finde mit frischen Curryblättern.
    Geiberuam

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