Fisch-duftende Aubergine – yu xiang qie zi

Das folgende Gericht, das aus der würzigen Küche der Provinz Szechuan stammt, ist trotz seines Titels völlig vegetariertauglich und fischfrei – als „fish-fragrant“ wird eine bestimmte Würzungsart bezeichnet, die auf vielerlei Gerichte angewandt werden kann; die Kombination mit Aubergine ist sozusagen klassisch.

Fisch-duftende Aubergine - yu xiang qie zi


Fisch-duftende Aubergine – yu xiang qie zi

nach: Feast magazine, Issue 10

Ergibt: 4 Portionen

Zutaten

AUBERGINE

  • Pflanzenöl
  • 2 Auberginen, in 3-cm-Stücke geschnitten (bei mir: 1 große sizilianische Aubergine von 600 Gramm)
  • 4 cm frischer Ingwer, fein gehackt
  • 3 Knoblauchzehen, fein gehackt
  • 1/2 Teelöffel Szechuanpfeffer, im Mörser zerrieben
  • 3 Lauchzwiebeln, in Stücken von 2-3 cm Länge
  • gekochter Reis, als Beilage

SAUCE

  • 2 Esslöffel Toban Djan, Chili-Bean-Sauce
  • 1 1/2 Esslöffel helle Sojasauce
  • 1 1/2 Esslöffel feiner Zucker
  • 1 1/2 Esslöffel schwarzer Chinkiang-Essig, ersatzweise normaler Reisessig
  • 1 Esslöffel dunkles Sesamöl
  • 60 ml Wasser
  • 2 Teelöffel Maisstärke

Zubereitung

  1. Für die Sauce die Stärke mit dem Wasser glattrühren. Die anderen Zutaten miteinander verrühren, und dann die Stärkelösung damit glattrühren, beiseite stellen.
  2. Öl im Wok erhitzen. Die Auberginenwürfel in zwei Durchgängen darin goldbraun braten (sie sollen goldbraun werden, aber nicht weich). Dabei nach Bedarf noch Öl zugeben.
  3. Aubergine aus dem Wok nehmen, je nach Notwendigkeit etwas entfetten (war bei mir nicht nötig). Im Wok sollte noch eine dünne Schicht Öl auf dem Boden sein, überschüssiges Fett nötigenfalls abschöpfen. Nun Ingwer, Knoblauch und die gemahlenen Szechuanpfefferkörner eine knappe Minute anbraten.
  4. Aubergine und Lauchzwiebel zu Knoblauch und Ingwer in den Wok geben, eine weitere Minute unter Wenden braten lassen. An den Wokrand schieben, die Sauce zugießen und einmal aufkochen lassen (schnell und heiß), damit die Stärke abbindet. Herd ausschalten, alles gut durchmengen, und servieren.

Wie schon bei dem Gong-Bao-Hühnchen ist es auch hier die mit Sesamöl und Chinkiangessig abgeschmeckte Sauce, die der Star des Gerichtes ist.

Zu Toban djan, der Chili-Bohnen-Paste aus Sichuan, las ich neulich bei Fuchsia Dunlop, dass sie die von Lee Kum Kee, die man bei uns meist findet, nicht mag. Sie führt aus

contains various non-traditional additives, such as sugar, garlic, modified cornstarch, lactic acid and two flavour enhancers. (It’s hard to understand why additives are required in a product that traditionally keeps well and is intensely flavoured…)

Dem ist wenig hinzuzufügen, außer dass ich mal nach dieser Version Ausschau halten muss. Ich habe mich für das obige Rezept für eine andere Lösung entschieden, die man auch häufiger als Tipp in Rezepten findet: eine Mixtur aus Doenjang (koreanische Sojabohnenpaste) und Gojuchang, der koreanischen Chilipaste, da beides ohnehin angebrochen in meinem Kühlschrank stand.

Das Endergebnis ist würzig, saucig, scharf, man sollte beim Essen ggf. die Auberginenstückchen nochmal in der Sauce wenden, wenn sie nicht davon überzogen sind. Und Fleisch vermisst man bei diesem Essen auch nicht wirklich. (M)ein Beitrag zum tierfreitag.

Superlecker!

7 Comments

  1. Vor einiger Zeit bei Barbaras Spielwiese entdeckt. Steht dort unter Leibgerichte und ist seit dem auch eins meiner Lieblingsessen. – Meine Bewunderung und großen Applaus bekommst Du übrigens für das schöne Foto. Auberginen in Fischsauce sind in dieser Hinsicht echt eine Herausforderung.

  2. Ja, eins meiner absoluten Lieblingsgerichte. Und von mir auch ganz großen Applaus für das Foto, bei mir kann man nicht mal erahnen, wie lecker es schmeckt.

  3. Ich reihe mich mal bei denen ein, die „ja, Lieblingsgericht!“ schreien. Und mein zweites Ich stellt sich bei „tolles Foto“ an. Außerdem hab ich jetzt Hunger.

  4. Vielen Dank für dieses sensationelle Gericht. Gab es heute schon zum zweiten Mal bei uns. Erinnert mich an die Sauce von Mapo Tofu, ist aber deutlich leckerer als die Fertigsauce. Habe das Deinem Tip folgenden mit koreanischer Chili- und Bohnenpaste umgesetzt und bin begeistert.

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