Frietmuseum, Brügge

Als wir im November eher unfreiwillig und kurzfristig zu Urlaub verdonnert waren – die Resturlaubstage des Liebsten waren eigentlich fest für einen langen Road Trip 2015 eingeplant gewesen – beschlossen wir das naheliegende: Familie besuchen. Damit das ganze aber nicht nur eine Pflichtnummer wurde, hängten wir noch einen kleinen Aufenthalt in einer der wohl schönsten Städte Europas an: Brügge.

Brügge ist auch im dunklen, kalten November (nicht überraschend) voll von Touristen; klugerweise hatten wir unseren Aufenthalt auf die Übernachtung Sonntag auf Montag gelegt, wo dann doch die meisten Wochenendreisenden bereits weg sind. Brügge ist für den Foodie ein echtes Erlebnis – unzählige Tea Rooms, Brasserien, Restaurants, Schokoladenhersteller, Patisserien und andere Verlockungen füllen das Städtchen, natürlich gibt es fabelhaftes Bier, und Pommes, und zu all dem auch ein Museum, bzw. mehrere. An Museen ist die Stadt auch nicht gerade arm – aber wo gibt es schon ein Schokoladenmuseum, ein Biermuseum UND ein Pommes-Frites-Museum? Das musste natürlich – schon wegen der Kartoffel-Blogparade – erkundet werden!

Für das Frietmuseum und das Schokoladenmuseum gibt es ein etwas günstigeres Kombiticket, da ich aber an verschiedenen Stellen las, das Schokomuseum sei nur mäßig interessant, ließen wir das aus, und berappten jeweils 6 Euro Eintritt.

Das Frittenmuseum darf man getrost eher als Kuriosität denn als volles Museum werten. In zwei Stockwerken ist eine Menge Interessantes zur Kartoffel und viel Drumherum um die frittierten Kartoffelstäbchen versammelt – von Kartoffelschäl – und Pommesschneidemaschinen, über ausführliche Infos zur Vielfalt der Kartoffel an sich, bis hin zu Memorabilia aus der Spielzeug- und Comicwelt, Werbepostern, Metalltafeln, und einer Spiel-Frittenbude in Lebensgröße.

Ein bisschen gucken, ein bisschen lesen, ein bisschen staunen – man hat die Exponate sicher in unter einer Stunde gesehen, was auch das Museum auf seiner Website nicht verschweigt. Irgendwie witzig ist es ja dann doch. Im Keller des Gebäudes findet sich dann noch eine – natürlich – Pommesbraterei, für die man mit seiner Eintrittskarte bereits einen Gutschein bekommen hat, bei uns waren das 40 Cent je Person. Wer unbedingt hier ein paar Fritten essen will, kann auch mehrere Gutscheine kombinieren. Die nicht eben günstigen Pommes frites sind aber auch nicht wirklich toll – das kann man in Belgien weit besser haben.

Das Frietmuseum liegt mitten in der Altstadt von Brügge und ist wie eigentlich alles Interessante gut zu Fuß zu erreichen, sofern man innenstadtnah ein Hotelzimmer hat. Als „Must-See“ würde ich es nicht werten, aber zumindest kann ich sagen; ich war in einem den Pommes frites (oder Frieten) gewidmeten Museum. Und wer sich ausführlich den zahlreichen Museen der Stadt widmen möchte und zwei oder drei Tage Zeit mitbringt, dem sei die Brugge City Card empfohlen, mit der man freien Eintritt in sehr vielen Museen der Stadt bekommt – das machen wir dann beim nächsten Besuch.


Frietmuseum

Vlamingstraat 33
8000 Brugge, Belgien

www.frietmuseum.be

Open every day from 10 am to 5 pm

Closing dates:
Closed on 24th, 25th and 31st December, 1st January
We are also closed during the second and third week of January.

Average visit: 45 min

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