Chinesisches Orangen-Huhn

Momentan ist weltweit das chinesische Neujahrsfest im vollen Gange, der „offizielle Termin“ ist morgen, der 12.02.2021. Da liegt es doch nahe, mal wieder etwas aus der chinesischen Küche aufzutischen – in diesem Fall ein sehr leckeres Orangen-Huhn, das ich spontan mit „Huhn süß-sauer für Fortgeschrittene“ betitelt habe.

Orangen (oder eher: kleine runde Mandarinen) gelten in den chinesisch geprägten Kulturen Ostasiens als Glücksbringer, wie z.B. hier bei Chinahighlights zu lesen ist:

Eating and displaying tangerines and oranges is believed to bring good luck and fortune due to their pronunciation, and even writing. The Chinese for orange (and tangerine) is 橙 (chéng /chnng/), which sounds the same as the Chinese for ’success‘ (成). One of the ways of writing tangerine (桔 jú /jyoo/) contains the Chinese character for luck (吉 jí /jee/).

Für mich viel entscheidender: die Dinger sind lecker! 😀

Chinesisches Orangenhuhn (süß-sauer), auf blauweiß gemustertem Teller

Mein Orangenhuhn habe ich nach diesem Rezept bei epicurious.com geköchelt.

Eine meiner drei (sehr kleinen Bio-) Orangen war eine Bitterorange, was dem ganzen eine angenehm krachige Säure verlieh; ohne Bitterorange würde ich evtl. auf Limette oder Zitrone, oder einen zusätzlichen Schuß Reisessig zum Nachsäuern zurückgreifen.


Chinesisches Orangenhuhn (süß-sauer)

adaptiert nach epicurious.com

Ergibt: 3 Portionen

Zutaten

HUHN

  • 500 Gramm Hähnchenkeulenfleisch, ausgelöst, ohne Knochen, in Streifen („Oberschenkel“)
  • 1 Teelöffel Sojasauce
  • 1 Teelöffel Shaoxing-Wein, oder trockener Sherry
  • 1/2 US-cup Maisstärke
  • neutrales Frittierfett

SAUCE

  • 2 Bio-Orangen, bei mir: 3 kleine, davon 1 Bitterorange
  • 2 Teelöffel Maisstärke
  • 1 Esslöffel neutrales Öl
  • 2 Knoblauchzehen, gehackt
  • 3 cm frischer Ingwer, fein gehackt oder auf der Microplane gerieben
  • 1 Prise Chiliflocken, oder 1/2 getrocknete Chilischote, zerdrückt
  • 1 Esslöffel Sojasauce
  • 1 Teelöffel Shaoxing-Wein, oder trockener Sherry
  • 1 Teelöffel Reisessig, ungewürzt
  • 2 Esslöffel Zucker

ZUM SERVIEREN

  • Lauchzwiebeln, das Grüne, fein geschnitten
  • 1 rote Chilischote, in feinen Ringen
  • gedämpfter Reis

Zubereitung

  1. In einer kleinen Schüssel den Ingwer mit dem Shaoxing-Wein mischen. Das Huhn dazugeben, gründlich durchmischen, beiseite stellen (und mindestens 30 Minuten ziehen lassen).
  2. Mit einem Sparschäler 4 lange Streifen Schale von einer der Orangen abschneiden. Zwischen zwei Blätter Küchenpapier auf einen Teller legen; in der Mikrowelle in 20-Selunden-Intervallen garen, bis die Schale trocken ist, etwa 60 bis 80 Sekunden, Abkühlen lassen und dann fein hacken. Nach Wunsch restliche Schale mit einer Microplane abreiben und für andere Zwecke, oder später als Deko, verwenden. Von der anderen Orange dünne Zestenstreifen für die Deko abziehen.
  3. Aus den Orangen ca. 125 ml Saft auspressen. Den Saft mit 2 Teelöffeln Maisstärke glatt rühren
  4. In einer großen Pfanne (oder dem Wok) 1 Esslöffel Öl auf mittlerer Hitze erwärmen. Nun Knoblauch, Ingwer, Chiliflocken und die getrocknete Orangenschale zugeben und alles 30 Sekunden rührbraten. Die Sojasauce, den Shaoxing, Reisessig und Zucker einrühren. Wenn sich der Zucker aufgelöst hat, die Orangensaft-Mixtur zugeben. Zum Kochen bringen, dann ca. 1 Minute köcheln lassen, bis die Stärke abbindet. Vom Herd ziehen, während das Huhn gebraten wird.
  5. Ein Backblech oder einen großen Teller mit Küchenpapier auslegen.
  6. Das Frittierfett in einem kleinen Topf auf 185°C erhitzen. Das Huhn portionsweise in der Maisstärke wenden, dabei überschüssige Stärke abklopfen. In mehreren Portionen goldbraun frittieren (dabei das Fett immer wieder auf Temperatur bringen), auf dem Küchenpapier abtropfen lassen.
  7. Wenn das gesamte Huhn frittiert ist, die Sauce vorsichtig erwärmen, bei Bedarf ein bisschen Wasser zugeben. Das Huhn untermischen, bis es rundum von Sauce überzogen ist.
  8. Die Hälfte von Chiliringen und Lauchzwiebelgrün untermischen.Das Huhn auf eine Servierplatte geben, die restlichen Chiliringe, Lauchzwiebelgrün und die Zestenstreifen darüber streuen. Mit dem gedämpften Reis servieren.

Positiv anzumerken ist, dass die Mengenangaben hier ausgesprochen stimmig sind – weder hat man am Ende noch einen Berg Stärke über, noch schwimmt alles in zuviel Sauce (oder hat zuwenig).

Die roten Chiliringe sorgen für einen angenehmen ätherischen Schärfe-Bing als Kontrapunkt zu Süße und Säure der Sauce. Allerfeinste China-Restaurant-Küche – sehr zum Nachahmen empfohlen.

4 Comments

  1. Ja, sie feiern schon überall! Wir kriegen das dieses Jahr ja nur aus der Ferne mit, wobei ich den Lärmpegel eh nicht so mag… 😉

    Dein Hühnchen gefällt mir ausgesprochen gut.

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